Das anregend gestaltete Museum bietet Bildung, Entspannung und Unterhaltung für Groß und Klein. Ob auf dem wohl durchdachten Rundgang oder auf eigene Faust und mit eigenen Schwerpunkten – hier gibt es viel zu entdecken und viele Fragen zu stellen und natürlich zu beantworten.
Wie viele Tagesrationen Proviant beispielsweise musste ein Segelschiff für eine Schiffsreise nach Chile pro Mann an Bord nehmen? Wie sah die Arbeit im Handwerk der Segelmacher, Bootsbauer und beim Werftschmied aus? Einblicke und Antworten hält das Haus Borgstede & Becker neben zahlreichen Exponaten zum Holzschiffbau in Brake bereit.
Admiral Carl Rudolph Bromme, genannt Brommy, Befehlshaber über die erste gesamtdeutsche Flotte, unterhielt kurzzeitig einen Flottenverband in Brake. Er verliebte sich in die Brakerin Caroline Gross. Ihm ist im Haus Borgstede & Becker ein eigener Ausstellungsraum gewidmet. Andere Themen sind die Kartografie, das Lotsenwesen und die Geschichte der Navigation mit einer repräsentativen Sammlung nautischer Instrumente.
Nur unweit von Haus Borgstede & Becker wartet unterdessen der Telegraph auf seine Besucher. Das heutige Wahrzeichen von Brake wurde 1846 als optischer Telegraph erbaut und war in dieser Funktion bis 1852 in Betrieb. 1960 zog hier das neu gegründete Schiffahrtsmuseum ein. Es zeigt wertvolle Ausstellungsstücke zur Braker und Oldenburger Schifffahrt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Hier erfahren Besucher mehr über den harten Bordalltag auf den Walfängern des 19. Jahrhunderts, seemännische Volkskunst und exotische Seemannssouvenirs aus aller Herren Länder. Alle Themen sind natürlich mit spannenden Originalexponaten vertreten.
Schiffsmodelle, zahlreiche „Kapitänsbilder“, Galionsfiguren, Halbmodelle sowie das Fragment eines Rettungsbootes der PAMIR ergänzen die Schausammlung im Telegraphen.
Die Aussicht vom oberen Turmgeschoss gestattet bei fast jedem Wetter einen beeindruckenden Rundblick auf den Braker Stadtkern, die Hafenanlagen mit Kränen, Lagerhäusern und der Stromkaje, auf die gegenüberliegende Flussinsel Harriersand und auf den Schiffsverkehr der Unterweser. Über die kurze Geschichte der optischen Telegraphie um 1850 informiert eine Ausstellung in der Turmspitze.
Fotos: Schiffahrtsmuseum Unterweser