Nach jahrhundertelangem Torfabbau wurde das Goldenstedter Moor 1984 nicht nur unter Schutz gestellt, sondern es wurde auch mit der Wiedervernässung begonnen. So können Besucher inzwischen ein Moor eleben, das an vielen Stellen sein natürliches Aussehen zurückgewonnen hat, in dem Wollgras und Sonnentau gedeihen und Torfmoose das Moor wieder in Höhe wachsen lassen – etwa einen Millimeter pro Jahr.
Inmitten der Naturlandschaft Goldenstedter Moor liegt das Informationszentrum „Haus im Moor“, dessen Ziel es ist, diesen einzigartigen Lebensraum zu schützen und ihn gleichzeitig den Besuchern zugänglich zu machen. Das Haus im Moor bietet dazu Moorbahnfahrten und einen 900 Meter langen Moorlehrpfad an. Im Moortunnel kann man das Moor aus seiner unterirdischen Perspektive betrachten, während das Moorbioskopion eine Aussichtsplattform und ein Labor bietet.
Im Haus im Moor selbst, dem Zentrum der Anlage, können Besucher den traditionellen Buchweizenpfannkuchen probieren und auf einer Terrasse über dem Moor Kaffee und Kuchen genießen. So bietet sich eine Rundwanderung im Goldenstedter Moor mit Zwischenstopp im Informationszentrum geradezu an.
Übrigens: Einmal im Jahr - etwa von Anfang Oktober bis Mitte Dezember - wird das Goldenstedter Moor Schauplatz eines spektakulären Naturschauspiels: Die Kraniche kommen. Auf ihrem Zug von ihren Brutrevieren in Skandinavien und dem Baltikum zu ihren Überwinterungsplätzen in Afrika zu ihren landen tausende der zweitgrößten Zugvögel nach dem Storch in der Moorniederung, um Kraft zu sammeln für den Rest der Reise.