Wie schaut das aus, wenn es mal nicht so läuft?
Das Fahren unserer Züge ist die eine Sache. Aber Fakt ist auch, dass es immer wieder zu Störungen kommen kann. Dann bist du als Triebfahrzeugführer gefordert - quasi wie ein Ersthelfer. Störungen bedeuten Stress. Du musst zwar keine elektrischen Bauteile reparieren oder Fahrmotoren auseinander bauen. Aber man muss schon wissen, was bei kaputten Bremsen oder dem Ausfall eines Stromrichters zu beachten ist. Darauf werden wir in der NWB-internen Ausbildung am Ende der Umschulung sehr gut vorbereitet. Ich möchte da niemandem Honig um den Bart schmieren. Aber wir haben bei der Nordwestbahn wirklich tolle Lehr- und Ausbildungslokführer. Die geben sich vollste Mühe, um uns fit zu machen.
Das werden die Nordwestbahn-Ausbilder gerne hören. Du bist ja auf Social Media recht aktiv und hast in Bezug auf deine Umschulung den Hashtag #NiemalsAllein oft genutzt. Wie meinst du das?
In unserer Ausbildungsgruppe gab es vom ersten Tag an einen großen Zusammenhalt. Dieser Teamgeist - absoluter Wahnsinn. Da haben sich Freundschaften gebildet. Und dann möchte ich noch Christopher Nobel, Leiter Triebfahrzeugführer, erwähnen. Er hat mich immer wieder motiviert, stark gemacht. Nur ein Beispiel: Am Tag einer wichtigen mündlichen Prüfung hat er gesehen, wie nervös ich war und es mir vor Anspannung hundeelend ging. Da hat er mich zur Seite genommen und fast väterlich beruhigt. Dabei bin ich, glaube ich, 15 Jahre älter als er. Das werde ich ihm nie vergessen. Danke, lieber Christopher.
Matthias, vielen Dank für das Gespräch!