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Gutes Klima im Zug

18.07.2022
Service

Wir alle freuen uns über den Sommer und genießen die warmen Temperaturen gerne am Badesee oder im Freibad, gibt es doch hier eine Abkühlung in direkter Umgebung. In geschlossenen Räumen – und so auch in den Zügen – ist eine allzu große Hitze allerdings nicht wirklich wünschenswert. Marc Bettenbrock, Leiter Technik der NordWestBahn, erläutert im Interview, wie in heißen Sommermonaten im Zug für angenehm kühle Temperaturen im Fahrgastraum gesorgt wird – damit einem komfortablen, entspannten Reisen zum nächstgelegenen Badesee nichts mehr im Weg steht.

Der Sommer naht und die warmen Tage stehen bevor. Wie bereitet die NordWestBahn ihre Züge auf die sommerlichen Temperaturen vor?

Bettenbrock: Klimaanlagen sind das gesamte Jahr über wichtig. Sie senken nicht nur im Sommer die Innenraumtemperaturen, sie entfeuchten zum Beispiel auch bei niedrigen Außentemperaturen die Luft im Fahrgastraum. Daher warten wir unsere Klimaanlagen das gesamte Jahr über. Zusätzlich dazu werden regelmäßig alle Filterelemente erneuert: Frisch- und Umluftfilter werden ständig ersetzt. In den Monaten, in denen vermehrt Pollenflug vorkommt, machen wir dies noch häufiger, damit sich auch Allergiker im Zug wohl fühlen können.

Die Klimaanlagen werden nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über kontrolliert.
Marc Bettenbrock, Leiter Technik der NordWestBahn

Wie wird die Temperatur im Zug geregelt?

Die Temperatur ist in jedem Zug auf 22 Grad eingestellt. Um dies zu erreichen, regelt eine vollautomatische Steuerung ähnlich einer Klimatronik im Auto das Zusammenspiel der Heizungs- und Klimaanlage. Ist es draußen kalt, ist eher die Heizung in Betrieb, während an warmen Tagen die Klimaanlage in Anspruch genommen wird. Das Zugpersonal kann hier übrigens nicht manuell nachsteuern oder die zu erreichende Grundtemperatur an die Wünsche der Fahrgäste anpassen oder verändern. Die Steuerung erfolgt vollautomatisch. Übrigens: Gerade zu Coronazeiten werden wir oft gefragt, wie der Luftaustausch im Zug geregelt ist. Die gesamte Innenraumluft wird innerhalb einer Stunde zehn bis 15 mal komplett ausgetauscht.

Warum sind die Fahrgastfenster der Fahrzeuge verschlossen und bei sommerlichen Außentemperaturen nicht geöffnet?

Dann würde von außen warme Luft in den Fahrgastraum einströmen. Wenn die Fenster dauerhaft offen sind, kann die Klimaanlage die Luft nicht mehr herunterkühlen.

Bei Öffnung der Fahrgasttüren tritt aber doch ein ähnlicher Effekt ein, oder?

Das stimmt. Die Türsteuerung der Fahrzeuge ist daher mit der vollautomatischen Klimaanlagensteuerung verbunden. Solange die Fahrgasttüren geöffnet sind, wird die Klimaanlage deaktiviert.

Die Klimaanlagen werden nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über kontrolliert.

Das erklärt dann ja auch, warum es unmittelbar nach Betreten des Zuges noch relativ warm ist und erst während der Fahrt angenehmer wird.

Ganz genau. Den gleichen Effekt haben wir übrigens auch unmittelbar nach Abfahrt eines Zuges am Startbahnhof. Die Klimaanlage arbeitet nur dann, wenn auch der Motor des Fahrzeuges läuft. Steht ein Zug am Bahnsteig längere Zeit vor Abfahrt bereit, lassen wir den Motor – insbesondere auch aus Gründen der Energieersparnis – nicht durchgehend laufen, sondern starten ihn erst kurz vor Fahrtbeginn. Daher dauert es ein dann auch wenig, bis die Klimaanlage die Temperatur auf die besagten 22 Grad heruntergekühlt hat.

Gibt es weitere Ansatzpunkte, um die Temperaturen im Zug angenehm zu gestalten?

Die Fahrzeuge der NordWestBahn besitzen große Panoramafenster, um den Fahrgästen ein bestmögliches Wohlfühlempfinden durch Lichtdurchflutung zu bieten. Eine großflächige Verglasung bedeutet aber auch, dass auch durch die Sonneneinstrahlung mehr Wärme in den Zug eindringt. Um das zu reduzieren und die Arbeit der Klimaanlagen zu erleichtern, sind die Fenster in vielen Fahrzeugen mit einer zusätzlichen getönten UV-Wärmeschutzfolie ausgestattet.

Herr Bettenbrock, vielen Dank für das Gespräch.

Immer wieder gerne!

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