Vom Azubi zum Gesellen

Ich durfte Karla Kolumna spielen. Es ging nämlich wieder in die Werkstatt für unser Netz Ostwestfalen-Lippe in Osnabrück - dieses mal um euch einen ehemaligen Azubikollegen von uns vorzustellen. Warum ehemalig? Giuliano hat jetzt die Abschlussprüfung bestanden. Dafür gab es nicht nur einen Arbeitsvertrag, sondern auch Geschenke und Glückwünsche. Es gratulierten Ausbilder und Werkstattleiter Christian Lange und Personalreferentin Svenja Heile. Nach dem offiziellen Teil war noch ein bisschen Zeit, sodass ich mich mit Giuliano unterhalten konnte.
Also bleibt gespannt und erfahrt, was er mir alles so erzählt hat.

Das ist Giuliano, er ist 20 Jahre alt. In seiner Freizeit engagiert er sich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Ein weiteres Hobby von ihm ist das Bauen von elektronischen Schaltkreisen. Momentan entwickelt er einen Mini-Computer, der Minus und Plus rechnen werden kann. Beeindruckend, oder?
Um in seiner Heimatstadt Osnabrück von A nach B zu kommen nutzt Giuliano überwiegend den ÖPNV. Und wenn er in den Urlaub fährt, dann auch mit der Bahn. Natürlich :)
Vor allem momentan mit dem Deutschland-Ticket für 49 Euro, sagte er. Giuliano besuchte die Gesamtschule Schinkel in Osnabrück. Seine Lieblingsfächer waren Mathematik, Physik, Chemie und Informatik. Im Sommer 2020 startete er seine Ausbildung bei der NordWestBahn. Nach dreieinhalb Jahren hat er jetzt seine Gesellenprüfung bestanden.

Nach mehreren Praktika, zum Beispiel bei einem Maler oder Gebäudeelektroniker, stand für Giuliano fest, dass er auf jeden Fall etwas im technischen Bereich machen möchte. Der Vater eines Freundes empfahl Giuliano, sich um den Ausbildungsplatz zu bewerben. Guter Mann, er arbeitet übrigens selbst bei der NordWestBahn im Einkauf. Es kam zum Vorstellungsgespräch und Giuliano bekam den Platz. Als Kind spielte er schon immer gerne mit seiner Modelleisenbahn, also wen wunderts, dass er bei der Bahn gelandet ist. ;) In der Ausbildung beschäftigte er sich größtenteils mit verschiedenen Technik-Systemen, mit ihren Fehlern und deren Auswirkungen. Ein Schwerpunkt war natürlich der Aufbau und die Funktion von Fahrzeugen - vor allem von Zügen. Dabei mochte Giuliano am liebsten den technischen Part.

Mein ehemaliger Azubi-Kollege liebt es, Challenges zu meistern und Dinge zu verstehen, die man nicht auf Anhieb versteht. Am spannendsten ist für ihn die Fehlersuche und die Funktionalität der Systeme. Was er allerdings nicht so gut findet sind die Frühschichten. Als Azubi sind diese Pflicht, das heißt, die Arbeit beginnt morgens um 6 Uhr. Das frühe Aufstehen gehört jetzt zumindest zeitweise der Vergangenheit an, denn als Geselle hat Giuliano nun auch Spät- und Nachtschichten.

Giuliano hat während seiner Ausbildung die Zusatzausbildung für System- und Hochvolttechnik, primär für Elektrofahrzeuge erfolgreich abgeschlossen. Er plant zukünftig an mehr Weiterbildungen teilzunehmen, zum Beispiel für den Zugbahnfunk. Er bleibt bei der NordWestBahn, da es ihm wichtig ist im familiären Umfeld zu arbeiten. Außerdem sind ihm die anderen sehr ans Herz gewachsen.